Die Judith von Shimoda (UA)
2023 \ Oper \ Werkstattbühne der Bregenzer Festspiele und Theater Akzent, Wien
Komposition Fabián Panisello Libretto Juan Lucas nach dem Schauspiel 'Nyonin Aishi. Tōjin Okichi Monogatari' (Tragödie einer Frau. Die Geschichte der Ausländerin Okichi) von Yamamoto Yūzō (1929) in der nachgelassenen Bearbeitung von Bertolt Brecht und Hella Wuolijoki Musikalische Leitung Walter Kobéra Inszenierung Carmen C. Kruse Bühne, Kostüm und Video Susanne Brendel Ursprüngliche Konzeptentwicklung Philipp M. Krenn Lichtdesign Norbert Chmel Klangregie und Live-Elektronik Christina Bauer Konzeption und Gestaltung Live-Elektronik Alexis Baskind Dramaturgie Florian Amort, Ksenija Zadravec Leitung Kostüme Anna Kreinecker Maske Ulli Rauter
mit Anna Davidson (Okichi), Alexander Kaimbacher (Saito), Megan Kahts (Ofuku / Clive), Martin Lechleitner (Tsurumatsu / Kito), Harald Hieronymus Hein (Henry Heusken / Akimura / 2. Stadtverordneter), Gan-ya Ben-gur Akselrod (Osai / Ray), Timothy Connor (Townsend Harris / 1. Stadtverordneter), Karl Huml (Fürst Isa, Alter Mann, Sänger) und Bibiane Zimba (Okichi (Video)) Chor Wiener Kammerchor /Chorleitung: Bernhard Jaretz) Orchester amadeus ensemble wien
Machtmissbrauch und die Instrumentalisierung eines Individuums für persönliche Vorteile stehen in Bertolt Brechts 1940 entstandenem Theaterstück, das er als Bearbeitung eines japanischen Textes anfertigte, im Mittelpunkt.
Das 1929 von Yamamoto Yūzō geschriebene Original erzählt vom ersten amerikanischen Konsul, der 1856 im japanischen Shimoda eintrifft. Als seine Gespräche über einen geplanten Handelsvertrag schwierig verlaufen, droht er, die Stadt beschießen zu lassen. Endlich erklärt sich die Geisha Okichi bereit, dem Konsul zu dienen, um ihre Heimatstadt zu retten. Für ihren Umgang mit dem Ausländer wird sie jedoch geächtet. Mit dem Verweis auf die biblische Figur der Judith betonte Brecht die Verantwortung der Gesellschaft für Okichis Entwicklung.
Pressestimmen:
APA - Austria Presse Agentur(18.08.2023, cd/jh/maf)
Vorarlberger Nachrichten
„Das Bühnenbild von Susanne Brendel schafft dazu eine atmosphärische Kulisse, die das historische Setting einfängt und gleichzeitig Raum für modern interpretierte Elemente bietet.“
(18.08.23)
BR-Klassik
„Das Publikum wohnt einer Aufführung über die Biographie der Geisha Okichi bei, wobei die kommentierenden Zuschauer auf der Bühne immer wieder gleich auch Figuren der Handlung werden. Letztendlich läuft Carmen Kruses Inszenierung auf Aktionsmalerei zu: Hergestellt wird im Verlaufe des Dramas das Bild einer wie auch immer gearteten Widerstandskämpferin, mit auf dem Boden gepinselten und mit Sand verschütteten Gesichtszügen, die sich in einer schief hängenden Spiegelwand verzerrt spiegeln.“
(18.08.2023, Bernhard Doppler)
Eine Koproduktion der Bregenzer Festspiele mit der Neuen Oper Wien.
Fotos © Anja Köhler, Text: Bregenzer Festspiele (gekürzt)